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MuT - Menschlichkeit und Toleranz im Fußball





Fußball ist für viele Menschen die vielleicht schönste Nebensache der Welt und jedes Wochenende spielen bei uns im Harzkreis hunderte Fußballer aller Altersklassen. Die meisten Spiele verlaufen friedlich und die Mannschaften gehen am Ende gemeinsam vom Spielfeld. Hin und wieder passiert es aber auch, dass ein ganz normaler Zweikampf, eine Geste oder ein Wort Auslöser sind, dass ein bis dahin völlig friedliches Spiel aus dem Ruder läuft. Diese Situationen haben wir sicher alle schon erlebt. Sie sind nicht schön, gehören aber zum Leben dazu. Wichtig ist es nach solchen Momenten aber, dass man - vielleicht nicht direkt nach dem Spiel - aber irgendwann auf jeden Fall, mit dem Gegner noch einmal über die Situation spricht und versucht, die Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Ansichten aus dem Weg zu räumen. Man muss sicher kein Freund werden, aber es ist wichtig, seinem Gegenüber mit Respekt zu begegnen, egal welche Hautfarbe, Gesinnung, Ansicht ein Mensch hat.

Hilfreich dabei kann das MuT-Projekt des FSA sein, welches gegen Rassismus und Extremismus im Fußball eintritt. Vor ein paar Wochen haben die B-Jugend-Mannschaften des SV Langenstein/Harz von 1932 e. V. und des SV Germania Neinstedt e. V. an einem MuT-Projekt teilgenommen. Das Projekt wurde von Vertretern des FSA im Vorfeld von zwei Ligaspielen begleitet.

Sportlicher Höhepunkt war dann das Punktspiel der beiden Mannschaften am 09.06.2018 in Neinstedt. Im Vorfeld des Spiels wurden mit den Trainern und Verantwortlichen beider Mannschaften intensive Gespräche geführt, um sicherzustellen, dass das Spiel, welches eine gewisse Brisanz hatte, in einem perfekten Rahmen stattfinden kann. Auf Grund der vielen Nachholspiele und des dadurch engen Terminplans beider Mannschaften war es nicht so einfach, einen für beide Mannschaften passenden Termin zu finden. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an die Betreuer der B-Jugend-Mannschaft von Schwanebeck, die sofort einer Verlegung ihres Punktspiels gegen Langenstein zugestimmt haben, damit das Spiel gegen Neinstedt am 9.6. ausgetragen werden konnte.

Das Schiedsrichtergespann Mario Gawantka, Reiner Sechting und Christoph Tschochner hatten mit der Leitung des sehr fairen Spiels keinerlei Probleme, einzig der Heimmannschaft mussten sie kurz vor Ende der Partie eine gelbe Karte zeigen.

Die Neinstedter gingen nach 17 Minuten durch einen Schuss von Hüseyin Gümüs in Führung, in der 30. Minute gelang den Langensteinern der Ausgleich durch Nicolas Huch, der in der 35. Minute seine Mannschaft mit seinem zweiten Tor in Führung brachte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause und nach dem Tor von Maurice Keßler in der 51. Minute sah es eigentlich nach einer klaren Sache für Langenstein aus. Die Neinstedter Spieler gaben jedoch nicht auf und drehten in nur 12 Minuten die Partie. Lenard Winter (59.) und Dominik Roy Könnemann (62.) trafen zum wohlverdienten Ausgleich, Miraz Maho (68. und 71. Minute) erhöhte zwischenzeitlich zum 5:3 für Neinstedt. Direkt im Anschluss kamen die Langensteiner durch ein weiteres Tor von Nicolas Huch zum 5:4-Anschlusstreffer. Ein weiteres Tor wollte ihnen aber nicht gelingen, sodass die Neinstedter das Spiel mit 5:4 gegen den späteren Kreismeister der B-Junioren gewannen.

Das Spiel zeigt, dass es möglich ist, sich mit Fairness und mit Respekt zu begegnen, wenn alle Beteiligten zusammen arbeiten.



Viola Bieder, 21.06.2018